Z-Substanzen: Wirkung, Risiken, Missbrauch & Abhängigkeit (2024)

Benzodiazepin-Nachfolger mit ähnlichem Wirkspektrum

Millionen Menschen weltweit leiden an Schlafstörungen und Schlafproblemen. Dementsprechend vielfältig ist das Angebot an Schlafmitteln, die mit oder ohne ärztliche Rezepte in der Apotheke erhältlich sind. Angefangen von Benzodiazepinen über Neuroleptika und Antihistaminika bis hin zu Antidepressiva oder pflanzlichen Präparaten: Zahlreiche Substanzen versprechen schlaflosen Patienten einen guten Schlaf und eine erholsame Nachtruhe. Tatsächlich wirken die meisten Medikamente schlafanstoßend, sind jedoch ebenfalls mit vielen Nachteilen verbunden. Auch die sogenannten Z-Substanzen zählen zur Kategorie der Schlafmittel, die nur mit Bedacht verordnet und eingenommen werden sollten.

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Was sind Z-Substanzen?

Zolpidem, Zopiclon und Zaleplon: Allen Z-Substanzen ist es gemeinsam, dass sie mit dem Buchstaben „Z“ beginnen. In erster Linie werden sie als Schlafmittel verschrieben, wirken in geringerem Maße aber auch anxiolytisch, antikonvulsiv und muskelentspannend. Anfang der 1990er Jahre als Alternative mit ähnlicher Wirkweise zu den Benzodiazepinen (Non-Benzodiazepine) eingeführt, sollten Wirkstoffe aus der Z-Gruppe die Konsumenten nicht abhängig machen. Mittlerweile gilt es allerdings als erwiesen, dass die Z-Drugs ebenso wie die Benzodiazepine bei längerer Einnahme zu einer Medikamentensucht führen.

Wie wirken Z-Drugs?

Z-Substanzen: Wirkung, Risiken, Missbrauch & Abhängigkeit (2)Z-Substanzen ähneln in ihrer Wirkung den Benzodiazepinen, unterscheiden sich allerdings in ihrem chemischen Aufbau. Beide Wirkstoffklassen überwinden die Blut-Hirn-Schranke und steigern im zentralen Nervensystem die Ausschüttung des beruhigenden Botenstoffs Gamma-Aminobuttersäure (GABA). Als sogenannte GABAA-Agonisten docken sie an einer bestimmten Untereinheit der GABAA-Rezeptoren (Alpha1-Untereinheit) an, die vor allem sedierend wirkt. Dies hat eine dämpfende Wirkung auf den Körper und der betroffene Patient kann schneller einschlafen. In niedrigen Dosierungen beeinflussen Z-Drugs im Gegensatz zu den Benzodiazepinen weder die Tiefschlaf- noch die Traumschlafphasen (REM-Schlaf) und gehören dadurch zu den meist verordneten Schlafmitteln (Hypnotika).

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Wie schnell wirken Z-Schlafmittel?

Z-Substanzen werden unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen und wirken relativ schnell. Allerdings besitzen sie eine deutlich kürzere Halbwertszeit als Benzodiazepine, so dass die Arzneimittel in erster Linie bei Einschlafstörungen helfen können. Das führt dazu, dass zahlreiche Patienten mit Durchschlafstörungen während der Anwendung der Schlaftabletten mitten in der Nacht aufwachen und eine weitere Tablette einnehmen, um wieder einschlafen zu können. Damit steigt allerdings das Risiko für eine Überdosierung, unerwünschte Nebenwirkungen und einen Hangover-Effekt am nächsten Tag. Mit einer Halbwertszeit von nur 1 Stunde ist das Mittel Zaleplon daher ausschließlich für Störungen der Einschlafphase zugelassen. Zolpidem hat eine Abbauzeit von rund 2,4 Stunden, die längste Abbauzeit hat Zopiclon mit ca. 5 Stunden.

Wie lange sollte man Z-Substanzen einnehmen?

Aufgrund ihres hohen Abhängigkeitspotenzials und möglicher Nebenwirkungen sollten Medikamente mit Z-Wirkstoffen so kurz wie möglich eingenommen werden. Dabei sollte eine Dauer von 2 Wochen nach Möglichkeit nicht überschritten werden. Bei der Anwendung bzw. der Verordnung durch den behandelnden Arzt sollte immer die 5-K-Regel der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft befolgt werden:

  • Verordnung nur bei klarer Indikation
  • Anwendung der kleinstmöglichen Dosierung
  • Gebrauch so kurz wie möglich
  • Kein plötzliches Absetzen
  • Auf Kontraindikationen achten

Welche Risiken und Nebenwirkungen birgt die Einnahme von Z Drugs?

Neben ihrem hohen Suchtpotenzial kann es unter der Anwendung von Nicht-Benzodiazepin-Agonisten wie Zopiclon und Zolpidem bei Menschen mit komplexem Schlafverhalten zu Schlafwandeln kommen. In diesem Zusammenhang warnt die amerikanische Arzneimittel-Zulassungsbehörde FDA vor schweren Unfällen durch Schlafwandeln, da es in diesem Zustand in seltenen Fällen bereits zu einer Teilnahme am Straßenverkehr kam. Ebenso auftreten können:

  • Halluzinationen,
  • Depressionen,
  • Verwirrtheit,
  • Albträume,
  • Gedächtnislücken,
  • verringerte Reaktionsgeschwindigkeit,
  • physische Missempfindungen,
  • Gleichgültigkeit und Antriebslosigkeit,
  • eine gesteigerte Aggressivität und Wutanfälle
  • und ein erhöhtes Sturzrisiko.

Besonders die hohe Sturzgefahr, die bei alten Menschen schnell zu einem Oberschenkelhalsbruch führen kann, und ein erhöhtes Demenzrisiko können sich auch noch lange nach dem Gebrauch der synthetischen Schlafmittel negativ auf die Gesundheit auswirken.

Welche Gegenanzeigen bestehen bei der Einnahme von Z-Substanzen?

Z Drugs dürfen nicht angewendet werden bei Patienten, die an einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff leiden, bei Kindern und Jugendlichen, in der Schwangerschaft und in der Stillzeit. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Einnahme der Schlafmittel bei folgenden Krankheiten:

  • Myasthenia gravis
  • Schlafapnoe-Syndrom
  • Ateminsuffizienz
  • Schwere Leberinsuffizienz

Welche Wechselwirkungen können auftreten?

Bei der Einnahme von Zopiclon, Zolpidem und Zaleplon können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Substanzen auftreten. Chemisch betrachtet sind Z Drugs Substrate des Enzyms CYP3A4 und interagieren daher mit CYP3A4-Inhibitoren und CYP3A4-Induktoren. Beim gleichzeitigen Konsum anderer dämpfender Medikamente oder Alkohol kann es zu einer Verstärkung der sedierenden Wirkung bis hin zur lebensgefährlichen Atemdepression kommen. Zur Gruppe der Beruhigungsmittel zählen u. a. Benzodiazepine. Auch Neuroleptika, Muskelrelaxantien und opioide Schmerzmittel wirken beruhigend, schlaffördernd und können teilweise leider auch atemdepressiv wirken. Eine Kombination sollte in jedem Fall nur dann eingenommen werden, wenn sie vom Arzt verordnet wurde. Zudem kann ein Mischkonsum eine Suchterkrankung verstärken und beschleunigen.

Wie äußert sich der Missbrauch von Z-Substanzen?

Häufig werden Z Drugs dauerhaft für einen erholsamen Schlaf verschrieben, so dass die Patienten unwissentlich eine Schlafmittel-Abhängigkeit entwickeln. In Folge wird das Medikament immer wieder benötigt, um Entzugserscheinungen zu lindern und überhaupt zum Schlaf zu kommen. Dies kann so weit gehen, dass die Betroffenen mehrere Ärzte aufsuchen, um immer genügend Schlaftabletten zur Hand zu haben.

Weil sie schläfrig machen und eine anterograde Amnesie verursachen können, werden Z-Substanzen ebenfalls missbräuchlich als dämpfende Rauschmittel für sexuelle Übergriffe eingesetzt. Um dieses zu verhindern, erhalten Tabletten mit dem Wirkstoff Zaleplon den Farbstoff Indigocarmin, der bei einer Lösung in Getränken die Farbe der Flüssigkeit verändert und somit ein klarer Indikator für die Beimischung einer anderen Substanz ist.

Wie erfolgt die Behandlung einer Abhängigkeit von Z-Substanzen?

Patienten mit Schlafstörungen, die in eine Abhängigkeit von Z-Hypnotika gerutscht sind, benötigen sowohl eine körperliche Entgiftung als auch eine psychische Entwöhnung, um ihre Sucht überwinden zu können. Dabei ist es wichtig, das Schlafmittel nicht abrupt abzusetzen, sondern langsam (fraktioniert) auszuschleichen. Suchtkranke werden für die Entgiftung manchmal auf ein Benzodiazepin mit mittlerer Halbwertszeit umgestellt. Dieses oder die Z-Substanz wird anschließend schrittweise herunterdosiert, so dass sich der Körper langsam und ohne Stress an den sinkenden Wirkstoffspiegel im Blut gewöhnen kann. Es liegt auf der Hand, dass eine solche Behandlung am besten stationär in einer qualifizierten Suchtklinik erfolgt, da hier die Vitalfunktionen während des Entzugssyndroms kontinuierlich überwacht werden und im Falle von Komplikationen eine ärztliche Rund-um-die-Uhr-Betreuung gewährleistet ist.

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An die Entgiftung sollte sich möglichst nahtlos eine Entwöhnungsbehandlung anschließen, in der der psychische Aspekt der Abhängigkeit behandelt wird. Hier geht es in erster Linie darum, die Suchtursachen aufzuarbeiten und das destruktive Konsumverhalten durch „gesündere“ Alternativen (zum Beispiel eine bessere Schlafhygiene oder Entspannungsmethoden) zu ersetzen. Begleitende psychische Störungen wie Depressionen oder Ängste werden mitbehandelt, da sie andernfalls nach dem Medikamentenentzug erneut den Schlaf stören und zum Schlafmittelkonsum führen könnten. In diesem Zusammenhang spielt die ambulante Nachsorge eine große Rolle, in der mögliche psychische und soziale Probleme regelmäßig mit einem kompetenten Therapeuten besprochen werden können.

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    Author: Terrell Hackett

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